Scheibenböcke, Veränderlicher oder Blauer

Der Veränderliche Scheibenbock ist lediglich ein Vertreter einer Insektengruppe, die als Frischholzinsekten und Trockenholzinsekten eingestuft werden können. Das liegt im Wesentlichen in ihrem Verbreitungsgebiet.

Sie sind mit dem Hausbockkäfer verwandt. Befallen wird, neben absterbenden oder schon abgestorbenen Bäumen, vor allem das frisch gefällte Holz. Häufig sind sie auch, teilweise in großen Massen, als Nutzholzschädlinge in Sägewerken, Holzlagern und Werkstätten zu finden. Von hieraus gelangen sie mit dem frisch verarbeiteten bzw. verbauten Holz in die Gebäude.

Scheibenböcke können sowohl Laub- als auch Nadelhölzer befallen. Von großer Bedeutung ist, dass die Larven zu ihrer Entwicklung auf das Vorhandensein von Rinde angewiesen sind. Es kann nur berindetes oder waldkantiges Holz befallen werden. Deshalb ist der beste Schutz vor einem Befall das Entfernen sämtlicher Rindenanteile am Holz.

Je nach Art des Scheibenbockes gibt es verschiedene Rindenflächen, die ein Tier zu seiner Entwicklung benötigt.

Der Blaue Scheibenbock befällt fast ausschließlich Nadelholz, vor allem Fichte und Kiefer. Der Veränderliche Scheibenbock befällt in erster Linie die harten Laubhölzer wie Buche und Eiche sowie auch verschiedene Obsthölzer.

Die Eier werden in Rindenrisse abgelegt, und zwar haufenweise, seltener einzeln. Das Larvenleben spielt sich vornehmlich zwischen Rinde und Holz ab, wobei sich die Fraßgänge sowohl im Splintholz, wie auch in der Rinde abzeichnen. Die Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Käfer dauert in frischem Holz in der Regel ein Jahr, in abgetrocknetem Holz bis zu drei Jahren. Die Käfer erscheinen in den Monaten Mai bis Juli.

Erkennbar sind die Scheibenböcke an ovalen Fraßgängen, die meist 1 bis 3 cm tief in das Holz senkrecht einführen. Daran sind sie auch vom Hausbock zu unterscheiden. Nach Entfernung der Rinde ist ein Leben dieser Insekten nicht mehr im Holz möglich. Deshalb ist bei dem Vorkommen von Scheibenböcken auch keine chemische Bekämpfung notwendig.

Literaturangaben:

Bei der Erstellung wurde folgende Literatur verwendet:

„Pflanzliche und tierische Bau- und Werkholzschädlinge“ von Dr. D. Grosser, DRW-Verlag

„Holzschädlinge an Kulturgütern erkennen und bekämpfen“ von Dr. H.P. Sutter, Haupt-Verlag

„Merkblatt Baulicher Holzschutz“, 1992, Wissenschaftlich-Technischer Arbeitskreis für Denkmalpflege und Bauwerksanierung e.V.

„Probleme und Perspektiven eines umweltverträglichen Holzschutzes“, von Bringezu/Schenke, Erich Schmidt Verlag 1992

„Moderne Holzschutzlegenden“, Vortrag von Dr. Pallaske, 2001 (Dieser Vortrag kann vom Verfasser bezogen werden oder auf der website des Verfassers www.jochenwiessner.de downgeloadet werden.)

„Sanierung von Pilzbefall in Holz und Wand“, Joachim Wießner, 2007, Download auf www.jochenwiessner.de

„Integrierte Insektenbekämpfung“, Joachim Wießner, 2004, Download auf www.jochenwiessner.de

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